Periode & Bewegung – Wie du deinen Zyklus für dich nutzen kannst

Sandra Wurster | 12 March, 2020


          
            Periode & Bewegung – Wie du deinen Zyklus für dich nutzen kannst

Moment, Sport während der Periode? Auf gar keinen Fall – nicht mit dir! Warte – selbst, wenn dir bei diesem Titel sofort ähnliche Gedanken durch den Kopf schießen oder du generell absolut nichts mit Sport zu tun haben willst. Denn die Tipps, die wir für dich haben, sind unglaublich wertvoll, egal, wie viel Bewegung du in deinem Alltag unterbringst. Glaub uns: Du wirst uns dankbar sein, wenn du diesen Beitrag gelesen hast!

Leider war das Thema Periode im Sport lange, lange Zeit ein Tabu. Gut möglich also, dass du nicht nur aus mangelndem Wohlbefinden während deiner Menstruation keinen Sport treiben möchtest, sondern auch, weil dir nirgends vorgelebt wird, dass Sport währenddessen überhaupt möglich ist. Doch glücklicherweise beschäftigen sich nun seit einiger Zeit die ersten Wissenschaftler*innen mit dem Thema und es finden sich die ersten Expertenstimmen und Studien dazu.

Wie wirkt sich der Zyklus auf die Bewegungsfähigkeit aus?

Natürlich geht es hier bei uns nicht um Profisport und sowieso in keinster Weise um Leistung. Und trotzdem sind die Meinungen und Erfahrungen von Experten aus dem Profisport interessant, um überhaupt die Zusammenhänge zu erkennen. Beispielsweise stellte die britische Läuferin Jessica Judd fest, dass sich ihre Zeiten im 3000-Meter-Lauf je nach Zyklusphase stark unterschieden. Der Wiener Gynäkologe und Sportmediziner Christian Matthai erklärte der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“, dass die Leistung in der zweiten Zyklushälfte schlechter ausfallen könne. Das liege daran, dass die Körpertemperatur dann leicht erhöht sei und die Verletzungsanfälligkeit steige. Die Sportmedizinerin Petra Platen der Ruhr-Universität in Bochum hat eine Studie im Krafttraining mit relativ untrainierten Frauen durchgeführt, in der sie wiederum herausfand, dass die Maximalkraft in der ersten Zyklushälfte zunimmt.

Das sind Beispiele, die ganz klar zeigen, dass auf jeden Fall ein Zusammenhang zwischen Leistungsfähigkeit im Sport und Zyklus besteht.

Wie kannst du deine Bewegung an deinen Zyklus anpassen?

Wie du vielleicht schon weißt, werden in deinem Körper durch Bewegung Endorphine ausgeschüttet. Da entleert sich also eine Portion Glück in deinem Körper – verrückt, oder? Das bedeutet auch, dass du vor allem in der Phase vor der Menstruation – PMS lässt grüßen – und auch während der Menstruation Bewegung nutzen könntest, um Schmerzen und auch miese Laune zu lindern. Klar, wir kennen es alle: dieses dringende Bedürfnis, einfach nur auf dem Sofa zu liegen, mit Wärmflasche tief in die Kuscheldecke vergraben. Das darfst du dir auch gönnen, unbedingt! Aber vielleicht probierst du es ja beim nächsten Mal einfach mal aus – es müssen ja kein krasses Workout oder Marathon sein, ein bisschen Yoga oder Tanzen wirkt auch schon Wunder.

Was die anderen Phasen deines Zyklus betrifft: Nach dem Ende deiner Periode steigt dein Östrogenspiegel an und sorgt dafür, dass du besonders viel Energie zur Verfügung hast und auch deine Schmerztoleranz höher ist. Das könntest du so für dich nutzen, um mal wieder ein längeres Workout zu machen, ein paar Bahnen mehr zu schwimmen oder ein paar Minuten länger zu tanzen. Wie gesagt, dabei geht es nicht darum, deine Leistung zu steigern nur der Leistung wegen, sondern deinem Körper & Geist etwas Gutes zu tun! Um deinen Eisprung herum fällt dein Östrogenspiegel rapide – das kann dafür sorgen, dass du dich nicht so stark wie sonst fühlst. In diesen Tagen bieten sich beispielsweise ein ausgedehntes Stretching oder eine langsame Yogaeinheit an.

Das sind ein paar Tipps, die dir dabei helfen sollen, die verschiedenen Energien und Ressourcen, die dir dein Körper in den verschiedenen Zyklusphasen zur Verfügung stellt, optimal für dich nutzen zu können. Dir alle darüber bewusst zu sein, wie dein Körper wann ticket und welche Wunder er dabei vollbringt, ist super wertvoll. Natürlich kannst und solltest du vor allem in dich reinhören und auf deine eigenen Bedürfnisse achten. Eine starke Verbindung zu deinem Körper ist so wichtig, um ihm all das geben zu können, was er braucht, damit du deine volle Kraft entfalten und leuchten kannst!

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