Chillen beim Grillen - oder echter Stress? - Gastbeitrag von Petra Schleifer

Sandra Wurster | 15 June, 2020


          
            Chillen beim Grillen - oder echter Stress? - Gastbeitrag von Petra Schleifer

Gastbeitrag von Petra Schleifer (Instagram: @bellyandmind)

Bald geht es wieder los: Die Ferienzeit beginnt und die Einladungen zu Gartenpartys, zum Grillen oder Verabredungen mit kühlen Drinks flattern ins Haus.

So sehr wir das genießen, so sehr macht es auch manchen von uns richtig Stress. Denn mit den Einladungen kommen die Versuchungen, „schon wieder Alkohol“ und Essen am späten Abend. Mich hat das früher richtig fertig gemacht. Vor einer Einladung habe ich ganzen Tag versucht, mich beim Essen zu zügeln, weil ich wusste, dass ich in einer schönen Stimmung, mit dem ein oder andern Glas Wein, in jedem Fall schwach werden würde.

Weil ich mir gut vorstellen kann, dass es Dir ähnlich geht, möchte ich Dir einen kleinen Einblick geben, wie ich das für mich gelöst habe.

Du weißt vielleicht schon, dass es, wenn du Intuitiv isst, keine Regeln gibt. Du entscheidest für dich, was dir wichtig ist, worauf du problemlos verzichten kannst und was du unbedingt möchtest. So ist es im Bezug auf das Essen. Doch auf den Einfluss von Alkohol kann man dabei durchaus auch diskutieren. Ich persönlich liebe es, auf Grillpartys Wein oder auch Weißweinschorle zu trinken, weiß aber auch sehr genau, was passiert, wenn ich zu viel trinke.

Die Fakten

Alkohol enthemmt uns. Das ist einer der Gründe, warum wir ihn trinken. Wir werden lockerer, lassen leichter los und sind kontaktfreudiger. Allerdings macht er auch hungrig und enthemmt nicht nur unsere Laune, sondern auch unser Essverhalten. Wer sich also noch beim „Ich darf nicht“ der Diät-Fans aufhält, sollte sich nicht darüber wundern, unter Alkoholeinfluss so am Buffet so richtig reinzuhauen.

Das soll keine Wertung sein. Wenn du gerne mal ein Glas trinkst, bist du hoffentlich erwachsen und weißt, was du tust. Wer allerdings zu einer Party geht und Regeln mitbringt, wie „ kein Brot zu essen oder keine Mahlzeit nach xx Uhr“ hat es unter Alkoholeinfluss schwerer.

Was sagt die Intuition zum Alkohol?

Nicht viel, denn Alkohol ist nichts, was der Körper wirklich braucht, wie etwa Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette oder andere Nährstoffe. Alkohol ist ein Zellgift und soll, wenn überhaupt, in Maßen verzehrt werden. Wenn wir gesundheitliche Probleme haben, egal welche, sollten wir auf Alkohol verzichten, ebenso, wenn wir Medikamente nehmen (egal welche), denn das belastet den Körper dann doppelt.

Was passiert mit unserer Intuition? Wenn du dabei bist, intuitives Essen zu erlernen, dann ist es total okay, auch Alkohol zu trinken. Allerdings solltest du dir nicht vornehmen, an diesem Abend besonders achtsam zu sein, denn Alkohol und Achtsamkeit sind nun mal nicht wirklich kompatibel.

Wie sieht es mit dem Essen aus?

Ich bin wie gesagt oft total ausgehungert auf eine Party gegangen und hab mich den ganzen Abend damit gestresst, was und vor allem, wie viel ich nun essen darf. Ich habe sehr genau darauf geachtet, was die anderen essen und es war mir total unangenehm, mich beim Essen beobachten zu lassen. Unbewusst habe ich mich permanent gefragt, was die anderen (schlankeren) Menschen wohl denken, wenn ich nun auch noch so richtig reinhaue – wo ich doch so wahnsinnigen Hunger hatte. Diese Gedanken haben mir so manche Party versaut und auch das hat oft dazu geführt, dass ich gegen das Schamgefühl an getrunken habe.

Heute gehe ich ohne Vorbereitung zu einer Party. Auf der Party esse ich dann das, was mir schmeckt, und zwar bis ich satt bin. Natürlich esse ich auch mal mehr als sonst, weil es so nett ist oder so gut schmeckt. Der Unterschied ist, dass ich mich nicht mehr ärgern muss, weil ich weiß, dass der Körper das wieder ausgleicht. Wenn wir uns selbst in Ruhe lassen und nicht permanent mit Regeln konfrontieren, können wir uns entspannen, die Zeit mit unseren Freunden, tollem Essen, guten Drinks und schönen Gesprächen genießen. Und schließlich ist es doch das, was wir uns wünschen. Am Ende eines Sommers an viele, wunderschöne Abende zurückdenken zu können, in denen wir genossen und gelacht und dabei alles andere vergessen haben!

Gib dir selbst die Erlaubnis zu genießen – jeden Tag! Dann wirst du sehen, dass Essen seinen Stellenwert verliert und du immer entspannter damit umgehen kannst.

Ich wünsche dir wundervolle, genussreiche Sommernächte! Deine Petra

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