Problemzone Kopf/ Gedanken.
So, lass uns doch nochmal darüber sprechen, wo deines Erachtens nach deine größte Problemzone sitzt. Bauch, Po oder doch die Brust?
FALSCH!
"Eines Tages sah man Nasruddin auf der Straße im gleißendenSonnenlicht nach etwas suchen. Sein Nachbar kommt dazu und fragt: "Nasruddin, wonach suchst du?“. Nasruddin sagte, "Ich suche nach dem Schlüssel zu meinem Haus". Der Nachbar fragt: "Kann ich dir helfen, den Schlüssel zu suchen?". Nasruddin antwortete, "Natürlich! VierAugen sehen mehr als zwei." Nach einer halben StundeSuchen im gleißenden Sonnenlicht fragte der Nachbar Nasruddin ganz behutsam, "Meister, versuche dich daran zu erinnern. Wo genau hast du denn den Schlüssel verloren?". "Drinnen im Haus", sagte Nasruddin. "Warum suchen wir dann hier draußen nach dem Schlüssel?", fragte der Nachbar vollerEntsetzen. Nasruddin lächelte und sagte, "Erstens, weil die Tür zugefallen und das Schloss zu ist. Zweitens, weil hier mehrLicht ist." Sufi-Geschichte
Ich mag die Geschichte sehr, weil sie mich immer über mich selbst schmunzeln lässt (ähnliches Verhalten) und zusätzlich eine gute Erinnerung ist, dass das, was wir im Außen so oft bekämpfen oder verändern wollen, seinen Ursprung ganz wo anders hat (im Inneren). Meistens, wo wir es nicht vermuten, weil es eben nicht so „sichtbar“ für uns ist.
Wo vermutest du nun, deine größte oder Haupt-Problemzone?
RICHTIG!
Es sind oft unsere Glaubenssätze, die wir nicht gelernt haben zu reflektieren, zu beleuchten und umzukehren. Darüber hinaus erzählen wir uns meist täglich, aufgrund unserer Selbstzweifel und mangelndem Selbstwert Geschichten, wie wir sein und aussehen sollten, was wir alles tun und besitzen müssten, um liebenswert zu sein. Aufgrund unseres sehr kritischen Blickes, den wir alle durch unsere Schulbildung anerzogen bekommen haben, ist es nämlich kein Zufall, dass die meisten Menschen genau wissen, was sie NICHT wollen, was sie NICHT gut können, aber enorme Schwierigkeiten damit haben zu nennen, was sie wirklich wollen oder was sie gut können. Wir begegnen wir uns selbst dadurch super super kritisch, mit Blick auf all das gerichtet, was uns missfällt. Die Fähigkeit, wie wir unter anderem eine gute Freundin betrachten und sehen, ganzheitlicher und eben nicht nur den Pickel fokussiert, ist uns abhanden gekommen, weil wir uns selbst zu nahe stehen.
Doch nichts, was man sich nicht aneignen könnte. Du erwischst dich dabei, wie du länger vor dem Spiegel stehst und eine Körperstelle mal wieder besonders kritisch begutachtest und wertest? Zoome dich aus der Situation heraus, stelle dir gerne vor, wie du über dich davon schwebst, um etwas Abstand zu gewinnen und dann beobachte dich aus einer höheren Perspektive, dein ganzes Sein. Kannst du erkennen, dass das sture Fokussieren (d)eines Makels deiner Ganzheit absolut nicht gerecht wird?
Und eben all das, deine Glaubenssätze, deine Selbstzweifel, die Geschichten, die du dir ständig über dich selbst erzählst, deine Aufmerksamkeit und worauf du sie setzt, befinden sich in deiner Hauptzentrale, in deinem Kopf - in deinen Gedanken.
Somit ist deine größte Problemzone (deine Gedanken) eben auch deine größte Potentialzone.
Wie kannst du sie für dich besser nutzen?
Wir überhitzen ständig unser eigenes Betriebssystem, weil wir noch nicht so ganz verstanden haben, wie wir uns selbst am „Besten“ nutzen und Freude an uns und am Leben haben. Naja, regelmäßige Pausen, Innehalten und Selbstliebe-Routinen (um eben nicht nur ständig Schadenbegrenzung zu betreiben) sind kein Luxus, sondern notwendige Begleiter um die Kraft deiner Gedanken für dich statt gegen dich zu nutzen.
Zudem darfst du dich aufmerksamer deiner inneren Welt widmen als im Außen ständig etwas weg zu optimieren. Vergiss nicht, dein Körper hört alles, was dein Kopf sagt, wenn du dich also scheiße fühlst, hat das eben oft etwas damit zu tun, was gerade in deinem Oberstübchen abgeht. Und ja, du kannst lernen, die Torwärtin, Türsteherin deines Oberstübchens zu werden, denn bei über 70.000 Gedanken täglich, die nicht alle aus dir heraus entstehen, sondern eben sich auch durch unsere Liebsten, unser Umfeld, unserem feinstofflichem Futter ergeben - bedarf es einer ordentlichen Überprüfung, was wir überhaupt annehmen wollen und letztendlich zu uns gehört. Sonst erzählen wir uns unbewusst ständig Geschichten, die zu unseren Wahrheiten werden, die uns gar nicht gefallen.
Dein Körper will sich erfahren, will fühlen und braucht dazu den passenden Raum, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt darfst du dich erst einmal fragen, wie du dein Schloss wieder öffnest…
Deine Sandra
P.S.: das Leben ist zu kurz, um Geschichten und Wahrheiten zu kreieren, die uns nicht gefallen.
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