PAUSEN!
Yes, auch bei uns dreht sich diese Woche alles um die Liebe, aber um die zu Dir selbst.
Weißt du was mich wirklich wirklich freut? Dass ich dieses Jahr zwischen all der kitschigen Werbung, Blumen und Pralinen immer häufiger den Begriff Solo-Date oder Self-Date lese.
Doch, auch diese kleinen Erfolge dürfen gefeiert werden, denn sie führen uns letztendlich immer wieder zu der heilsamen Erkenntnis, dass wir nur von einer Person wirklich gewollt werden müssen, von uns selbst. Und dass eben in der Liebe, wie auch im Leben selbst, es nichts zu erreichen gilt, außer immer und immer wieder dich selbst (du bist der Anfang und das Ende). Und wählst und verliebst du dich in dich selbst, kann dir erst der Rest der Welt folgen. Ja ich weiß, nun bin ich selbst in die Kitsch-Falle getappt, aber da ist mehr Wahres dran, als du meinst.
Du glaubst mir nicht?Lass uns ein kleines Gedanken-Spiel starten, bitte stelle dir dazu zwei Bühnen-Künstlerinnen vor (Sängerin, Tänzerin, Schauspielerin…). Die erste Künstlerin hat sichtbar Freude daran, Raum einzunehmen, fühlt sich wohl - zelebriert ihr Sein und die gemeinsame Zeit mit ihrem Publikum regelrecht, ich würde fast schon von leuchten sprechen. Und nun stell dir bitte die zweite Künstlerin vor, sie ist in ihrer Scham und ihren Selbstzweifeln gefangen, ihr Perfektionismus sorgt in ihr für enormen Druck, sie vertut sich und dadurch wird sie nur noch unsicherer.
Wie reagiert jeweils das Publikum auf die unterschiedlichen Künstlerinnen?
Meiner Erfahrung nach würde sich das Publikum bei der ersten Künstlerin von ihrer Freude anstecken lassen, es genießen, dass sie sich genießt und sie vielleicht sogar mit Jubel-Lauten und Klatschgeräuschen unterstützen oder sogar anspornen. Wobei das Publikum bei der zweiten Künstlerin sich sehnlichst wünscht, was sich eben die Künstlerin wünscht - dass diese Qualen für beide Seiten endlich ein Ende haben. Es ist für ein Publikum kaum zu ertragen, dass sich jemand selbst (im Moment) nicht sicher ist oder sich selbst nicht ertragen kann, das sorgt nicht für eine angenehme Unterhaltung, sondern eher für eine Gaffen-Faszination wie bei einem Unfall, man möchte nicht hinschauen, kann aber nicht anders. Nur, dass in diesem Fall der „Unfall“ unsere zweite Künstlerin ist.
Ist das nicht interessant? Letztendlich hat sich das Publikum sehr ähnlich benommen und gefühlt wie unsere Künstlerinnen. Energie ist ansteckend und übertragend! Sei es nun ein bestimmtes Publikum oder die Welt.
Wie soll dein Umfeld auf dich reagieren? Und viel wichtiger, wie willst du dich auf deiner Lebensbühne fühlen? Es genießen oder dich von deinen eigenen Selbstzweifel zerfleischen lassen?
Zurück zur selbstermächtigenden Eigenliebe.
Hatte man in der 5. Klasse noch eher das Gefühl, sich dafür schämen zu müssen, sich selbst eine eigene Liebeserklärung zu schreiben, ist es heute mehr als erwünscht, love it!
Doch auch unser Selbst möchte nicht nur einmal im Jahr verwöhnt werden, wir verdienen mehr! Deshalb lass uns bitte heute nochmals über eine der schönsten Liebes-Erklärungen an dich selbst sprechen, regelmäßige kleine und große Pausen zu machen.
Denn Pausen sind nicht nur etwas für "willensschwache", "nicht fokussierte" oder „faule" Menschen, sondern notwendig, um überhaupt die wahrhaftige Qualität deines Potenzials ganz schöpfen zu können.
Ohne Pausen kein Wachstum, ohne Innehalten kein Entkommen seines eigenen „Getrieben-Seins“. Pausen sind ein Muss und nicht mehr verhandelbar!
Erlaube dir, den kostbaren Unterschied zwischen "beschäftigt" und "produktiv" sein zu erfahren. Vor zwei Jahren habe ich mir selbst noch nicht einmal erlaubt, feste Pausen-Zeiten zu besitzen.
Heute weiß ich, dass die Grenzen, die ich bewusst setze, nie gegen die anderen sind, aber immer, wirklich immer für mich. All die Möglichkeiten, die ich immer allen um mich herum ermöglicht hatte - machten mich selbst ziemlich unfrei und versetzten mich automatisch in den Mangel (umso weniger Optionen oder Möglichkeiten du anderen bietest, über deine Zeit und Energie zu entscheiden, umso mehr Freiheiten für dich).
Letztes Jahr war ich unter anderem einen ganzen Monat auf Reisen, habe zusätzlich über 3 Wochen verteilt im Jahr Urlaub gemacht ... und war so produktiv wie noch nie. Zufall? Wohl eher nicht!
Ich sage nicht, dass mein Ansatz dein Ansatz ist oder der richtige - ich will dich nur ermutigen, nicht einfach der Masse blind zu folgen. Eine Masse, die die Magie der Pausen nie wirklich erkannt hat, schade (und ein Leben führt, das -wenn überhaupt- nur am Wochenende stattfindet).
Zudem habe ich es satt, mir selbst immer beweisen zu müssen, dass immer Aktivitäts-, Beschäftigungs- oder Produktivitäts-Zeit ist. Für alles im Leben gibt es eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Phase. Es ist mehr als natürlich, dass nach einer Phase der Tüchtigkeit eine Phase der Erholung und Ruhe dran ist. Die Natur lebt uns das mit ihren Zyklen, Rhythmen und Jahreszeiten ständig vor, aber nicht nur da, sondern auch im perfekten Gleichgewicht von Tag und Nacht, Ebbe und Flut, in unserem eigenem Einatmen und Ausatmen können wir das erkennen. Es ist immer ein auf und ab, ein Hoch und ein Tief, ein schnell und langsam - wie die Frequenz unseres Herzens. Alles andere wäre Stillstand und würde dem Tod gleichen. Ich kämpfe nicht mehr gegen den Rhythmus des Lebens oder meinen eigenen Zyklus an. Alles hat eine bestimmte Zeit, das ist nun meine Wahrheit.
Bist du im Gleichgewicht? Lebst du Ruhe und Tüchtigkeit im gleichen Maße aus?
Und wenn das Schlechtes-Gewissen-Monster dich mal wieder begrüßt während du dir eine (oder mehrere) Erholungen gönnst, Pausen machst oder einfach nur krank bist - frage dich gerne an dieser Stelle: Für wen ist es wirklich „schlimm, dass du gerade „ausfällst“? Für Dich, die Gesellschaft oder das Bild, das du in dir trägst, wie du in der Gesellschaft zu funktionieren und zu leisten hast?
Du bist fabelhaft, wertvoll und verdienst das Beste und Liebe, vor allem von dir selbst, auch wenn du nichts leistest (ich weiß, das ist wieder ein anderes Thema…).
Ein Leben mit einem Mittagsschläfchen mehr, dafür weniger Kaffee To-Go’s - würde uns allen nicht schaden.
Und wenn wir wollen, dass das Glück sich bei uns willkommen fühlt, dann müssen wir ihm eben auch mehr bieten als einer schnellen Tasse Tee oder ein Urlaub einmal pro Jahr.
Wann hast du das letzte mal Pause gemacht? Mach es jetzt!
Bäuchige Grüße (mache jetzt ohne schlechtes Gewissen sogar 1,5h Mittgas-Pause und den freien ganzen Monat behalte ich bei.)
Deine Sandra
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