Warum auch Du schreiben solltest – erst recht, wenn Du Angst davor hast

Sandra Wurster | 26 March, 2020


          
            Warum auch Du schreiben solltest – erst recht, wenn Du Angst davor hast

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die ein oder andere bereits von der Überschrift getriggert gefühlt hat und direkt negative Glaubenssätze laut geworden sind. Etwa „Ich kann doch gar nicht schreiben“ oder „Ich bin nicht begabt genug“ oder „Ich habe nichts zu sagen“. Möglicherweise haben einige diesen Blogartikel gar nicht erst angeklickt. Aber genau das ist die Motivation hinter diesem Text. Wenn du also mutig bist und die Neugier mal lauter werden lässt als diese Bullshit-Gedanken, die einfach nicht wahr sind, dann lies weiter und lass dir von mir erklären, wieso wir alle mehr schreiben sollten.

Worum es geht

Deine negative Einstellung zum Schreiben kann ihre Ursache in negativen Erfahrungen und negativer Bewertung haben. Doch jetzt vergiss einmal alles, was Du übers Schreiben weißt oder denkst. Denn das Schreiben, das ich Dir nahelegen möchte, tust Du nur für Dich und für niemanden sonst! Dabei geht es ganz allein darum, Dir selbst etwas Gutes zu tun. Es ist ein Tool, das Dir dabei hilft, zu reflektierten, Dich weiterzuentwickeln und kreativ zu werden – weit weg von irgendeiner Bewertung.

Schreiben bedeutet Worte aufs Papier zu bringen. Worte, die in Deinem Kopf herumfliegen. Schreiben bedeutet Gedanken, die sich in Deinem Kopf breitmachen, und Gefühle, die Dich beflügeln oder Dich mit schwerer Last am Boden halten, in Worte zu fassen und aufs Papier zu bringen. Schreiben bedeutet, all das aus Deinem Kopf zu holen und damit neuen Platz zu schaffen. Und neuer Platz bedeutet Entspannung.

Wie funktioniert das?

Es gibt drei Arten von Schreiben, die Du für Dich nutzen kannst: Journaling, Tagebuchschreiben & Kreatives Schreiben.

Journaling: Sicher hast Du schon davon gehört. Ein Bullet Journal ist eine Mischung aus Planer, Visionboard und kreativem Gestaltungsbuch. In einem leeren Notizbuch kannst Du Ziele und Routinen definieren, Deine Woche planen, Ideen notieren und Dich kreativ austoben. Inzwischen gibt es dazu super viele Anleitungen und Inspirationen online und offline. Dabei geht es zwar insgesamt weniger um Schreiben, doch trotzdem hilft auch diese Methode dabei, Struktur in die eigenen Gedanken und Ideen zu bekommen.

Nutze Dein Bullet Journal als Möglichkeit für die Strukturierung und Visualisierung Deiner Ideen und Visionen!

Tagebuchschreiben: Klingt nach Teenagerzeiten und Kritzeleien aus Aufregung vor dem ersten Date oder Liebeskummer? Nun ja, das bedeutet ja nicht, dass es Dir nicht nach wie vor guttun könnte. Genau wie damals kann es Dir dabei helfen, Deine Gedanken zu ordnen und zu reflektieren. Du musst es nicht wie im ursprünglichen Sinn benutzen, um täglich Deine Erlebnisse festzuhalten. Vielleicht möchtest Du es in Deine Abendroutine integrieren, vielleicht willst Du es nur dann nutzen, wenn in Deinem Kopf zu viel los ist, oder vielleicht schreibst Du Ideen oder auch Deine Vision hinein.

Sieh Dein Tagebuch als Deinen privaten Raum, in dem Du Deine Gedanken ordnen und alles sagen kannst, ohne dass jemand darauf reagiert oder bewertet. Nutze es als Möglichkeit für Reflektion und Entwicklung!

Tipp: Eine weitere, beliebte Methode ist das in die Morgenroutine integrierte Niederschreiben. Nimm direkt nach dem Aufwachen, nach Deiner Meditation oder beim ersten Kaffee ein Notizbuch zur Hand und schreibe 5-10 Minuten alles nieder, was Dir in den Kopf kommt. Dabei ist besonders wichtig, dass Du nicht groß nachdenkst – besonders nicht über Formulierung oder Rechtschreibung. Am besten setzt Du den Stift gar nicht ab. Das kann ungemein dabei helfen, belastende Gedanken direkt morgens loszulassen und erleichtert und ungebremst in den Tag zu starten!

Kreatives Schreiben: Diese Art von Schreiben geht über das Niederschreiben und Notieren von Gedanken hinaus. Zum kreativen Schreiben zählen Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, auch manche Blogartikel und Romane. Wenn Du also Lust hast, mit Deinen geschriebenen Worten etwas zu erzählen, kreativ zu werden, mit Sprache zu spielen und alles in eine Form zu bringen, dann nimm Dir die Zeit dafür! Du kannst entweder einfach drauf los schreiben oder Dir Tutorials anschauen, um mehr über Kreatives Schreiben zu erfahren und an Deinen Texten zu feilen. Trotz allem bedeutet das nicht automatisch, dass Du Deine Texte jemandem zeigen musst – es sei denn, Du möchtest es gerne. Du musst auch nicht die nächste J.K.Rowling werden. Du musst gar nichts – lass den Perfektionismus bei Seite und tu es nur für Dich und Deine Kreativität!

Nutze die Zeit, die Du Dir fürs kreative Schreiben nimmst, als Möglichkeit für kreativen Output und um Dich weiterzubilden! Übrigens: Auch kreative Texte können Dir dabei dienen, Erlebtes zu verarbeiten und zu reflektieren.

Solltest Du mir jetzt immer noch nicht glauben, dass Schreiben auch für Dich etwas ist, empfehle ich Dir ein Buch, das Dich endgültig überzeugen wird. In „Leben Schreiben Atmen“ beschreibt die wunderbare Autorin und Regisseurin Doris Dörrie, wie wertvoll das Schreiben sein kann, um das eigene Leben bewusst wahrzunehmen und mit Situationen und Gefühlen umgehen zu lernen.

Wenn also Dein Kopf mal wieder kurz davor sein sollte zu explodieren, in Dir ein Gefühlswirrwarr herrscht oder Deine Gedanken zu laut zum Schlafen sind – probiere es einfach mal mit dem Schreiben!

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